Gibt es einen besseren Weg, um junge Menschen in der Forschung zu bilden, als sie selbst richtig forschen zu lassen?
In einem pädagogischen Projekt, gestaltet als „Forschungsprojekt“, forschen die Kinder und Jugendlichen selbst und unabhängig, und beziehen dabei die Forschungen ein, die weltweit schon in Gange sind. Dies bedeutet, einen Beitrag zu leisten, ohne jedoch ein mehr oder weniger bekanntes Experiment zu reproduzieren.
Dieses Vorgehen mag anspruchsvoll erscheinen, wenn man es zum Beispiel mit den Physik-Olympiaden vergleicht, bei denen die Schüler meist berühmte Experimente reproduzieren. Es ist jedoch durchaus machbar. Ehrlich gesgat hat uns die Erfahrung gezeigt, dass es sogar sehr vorteilhaft für die Teilnehmer ist.
Auch wenn die Verbindung mit professionellen Wissenschaftlern für ein solches Projekt stark empfohlen ist, bedeutet es nicht eine tägliche Zusammenarbeit mit diesen Forschern, was sehr kompliziert durchzusetzen wäre. Die Forscher müssten den Neuankömmlingen alles neu erklären, was fast genauso lang wäre, wie das Camp selbst, und die Konzepte, an denen gearbeitet wird, wären nicht an alle Teilnehmer angepasst, usw.
Es gibt jedoch viele Bereiche in Experimenten, die von jungen Menschen in Ausbildung oder schlichtweg von begeisterten Menschen allein oder mit Hilfe von wissenschaftlichen Erziehern durchgeführt werden können. Der Schlüssel ist, ihnen diese Möglichkeit zu geben. Im Falle eines Geologie Camps für 16-18-Jährige, zum Beispiel, dessen Forschungsthema die Magmatologie betrifft, sind diese Möglichkeiten „auf die Vulkaninsel gehen“ oder „dünne Abschnitte aus den gesammelten Gesteinsproben machen.“ Der experimentelle Ansatz und der Arbeitsrahmen werden dann zur Verfügung gestellt und die außergewöhnlichen Mittel werden von Partnerlabors für dieses Projekt bereitgestellt. Hier kommen dann die Experten ins Spiel, die maximal 1 bis 3 Halbtage bei einem 21-tägigen Camp mitwirken oder durch eine „Hotline“, die per E-Mail und Telefon gehalten wird, kommunizieren können.
Diese Forschung kann auch ein Thema behandeln, an dem Forscher am anderen Ende der Welt arbeiten. Ein Camp auszuwählen, das als Ausgangspunkt eine Forschung hat, die am Ort des Aufenthalts abgehalten wird, hat den Vorteil, dass die Jugendlichen die professionellen Forscher im oben beschriebenen Kontext kennen lernen können.
Dieser kleine Baustein, den die Jugendlichen zur großen Mauer der Wissenschaften beitragen, ist nicht sehr groß, aber es ist doch ein Baustein. Und das lohnt sich. Das wichtigste bei solch einem Projekt bleibt jedoch, dass die Jugendlichen SELBST geforscht haben und nicht einem Forscher zugehört haben, der ihnen von seiner Arbeit erzählt. Sie haben nicht sein Büro besucht, sondern mit ihm gearbeitet und dabei Spaß gehabt, das macht den Unterschied. Was ihre endgültige Präsentation angeht, so ist diese nicht nur ein schlichtes Referat über die vergangenen Tage. Sie ist raffiniert vorbereitet, durch Debatten angetrieben und wird von einem qualitativen Artikel begleitet, der auf der Website veröffentlicht wird und eventuell in Fachzeitschriften publiziert werden kann. Je nach Forschungsthema können sie auch die Chance erhalten, in einer Konferenz vor Spezialisten zu sprechen.
Eine Forschung, die während eines Feriencamps begonnen wurde, kann für die Begeisterten auch zu Hause fortgesetzt werden. Es ist ihnen somit möglich, noch ehrgeiziger zu sein. Denn, indem wir ihnen die Mittel geben - das erste dieser Mittel ist, aufrichtig daran zu glauben -, so können die Ergebnisse unserer jungen Teilnehmern mit Erfolg von den professionellen Forschern übernommen werden. Hier ein Beispiel: vor ein paar Jahren hatte eine Gruppe von Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren das Projekt, ein ferngesteuertes Miniunterseeboot zu bauen, um den Boden des Genfersees an der Schweizer Grenze zu erkunden. Kaum hatte das Projekt begonnen nahmen Forscher einer Beobachtungs- und Experimentierstation einer nationalen Forschungsorganisation Kontakt mit ihnen auf. Sie sagten, sie würden dieses U-Boot gerne für ihre Forschungen benutzen, denn sie sahen darin eine Lösung für ein Problem, das sie seit mehreren Jahren hatten, um sich den Fischen im See zu nähern. Die Forscher hatten einfach keine Zeit gehabt, die Lösung zu suchen oder zu realisieren. Dies gab unseren jungen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu erkennen, dass sie „kompetent“ waren.
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