Mädchen und Frauen dazu zu bewegen, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen, ist eine gesellschaftliche und auch wirtschaftliche Herausforderung. Wir brauchen mehr Ingenieurinnen und Forscherinnen im Bereich Wissenschaft und Technologie. Mädchen und Frauen haben ihren Platz in in diesen Bereichen – und mit OSI werden sie dabei Spaß haben.
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Die Forschung hat gezeigt, dass Mädchen ihrem Interesse an Wissenschaft und Technik oftmals am Ende der Mittelstufe nicht mehr nachgehen, wenn sie anfangen, sich Gedanken darüber zu machen, was Gleichaltrige denken. Auch offene oder unterschwellige Signale von Lehrern und Familie suggerieren leider immer noch, dass insbesondere Naturwissenschaften etwas „für Jungen“ seien. Deswegen unterdrücken viele Mädchen und junge Frauen ihre ursprüngliche Begeisterung für Wissenschaft und Technik. OSI versucht, das Interessen der Mädchen über die vielleicht etwas „schwierigen Jahre“ in der Mittelstufe aufrechtzuerhalten und zu pflegen, sodass es bis zur Studienzeit anhält und darüber hinaus fortbestehen. Angesichts der Hindernisse und Herausforderungen ist es von entscheidender Bedeutung, Mädchen und Frauen dabei zu unterstützen, eine wissenschaftlich-technische Laufbahn einzuschlagen. OSI arbeitet daran, die Dinge zu ändern: Einerseits die Begeisterung der Mädchen für Wissenschaft und Technologie aufrecht zu erhalten und zu beleben, aber vor allem auch, indem wir sie finanziell unterstützen. OSI bietet Mädchen und Frauen das Stipendium „Weibliche Wissenschaft“ an, damit sie an Wissenschafts-Camps Wissenschafts-Camps Unsere Wissenschaftscamps sind Ferienaufenthalte, Schul-Reisen, oder Expeditionen bei denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein wissenschaftliches Gebiet entdecken, das ihnen am Herzen liegt, wie Astronomie, Biodiversität, Wasserökologie... gekoppelt an verschiedenen Aktivitäten im Freien, wie z.B. Schwimmen, Wandern, Reiten... teilnehmen können. |
Wie der persische Dichter Dschalâl ad-Dîn Rûmî im 13. Jahrhundert sagte: „Sobald du auf dem Weg vorangehst, erscheint der Weg.“
OSI bietet unter anderem wissenschaftliche Camps, Sprachreisen sowie wissenschaftliche Expeditionen auf der ganzen Welt für Mädchen und Frauen an.
Diese einmaligen, intensiven Erfahrungen auf hohem Niveau sind für alle zugänglich, und werden in verschiedensten Ländern angeboten: vor deiner Haustür oder in der Schweiz, Frankreich, Québec, Madagaskar,... und das in allen Bereichen der Wissenschaft und Technik.
Nach solch einer Reise wird die klar sein, dass du, auch als Frau, deinen Platz in der Wissenschaft hast und eine berufliche Karriere in diesen Bereichen für dich zugänglich ist.
Noch immer fahren zu wenige Mädchen und Frauen in Wissenschaftscamps, im Gegensatz zu den Jungen.
Eltern, vor allem Mütter, zögern ihre Töchter zur Teilnahme an Wissenschaftscamps anzumelden.
Im Jahr 2019 stellen Frauen in Frankreich nur 28 % der Akademiker in den Grundlagenwissenschaften.
Es muss ein Schlussstrich unter die allgegenwärtigen Stereotypen in den Bereichen von Wissenschaft und Technologie gezogen werden, ebenso wie unter das Fehlen weiblicher Vorbilder in einer stark von Männern dominierten Kultur.
OSI will noch mehr zur Chancengleichheit von Männern und Frauen in Forschungs- und Entwicklungsunternehmen beitragen.
Wir müssen weiterhin alle Mädchen auf ihrem Weg zu einer Karriere in Wissenschaft und Technik unterstützen und die Präsenz von Frauen in Wissenschaft und Technik normalisieren, damit die Mädchen das nötige Selbstvertrauen zum Sprechen und die Ausdauer entwickeln, um die vielen Hindernisse zu überwinden, denen sie noch immer gegenüberstehen.
Dies wird dir als Frau den Zugang zu hochrangigen wissenschaftlichen Positionen und Entscheidungsprozessen erleichtern. Durch die Tragweite deiner Arbeit wirst du dazu beitragen, die großen globalen Herausforderungen zu bewältigen.
DU hast die Fähigkeit, wissenschaftliche Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen, denen die Menschheit gegenübersteht, vorzuschlagen.
Zögere nicht, die Herrausforderung anzunehmen!
Ziel dieses Programms ist es, die Beteiligung junger Frauen an der wissenschaftlichen Forschung zu fördern und zu unterstützen.
Angesichts globaler Herausforderungen wie der Beschleunigung neuer Technologien, der Überalterung der Bevölkerung oder der bedrohten Artenvielfalt sind wir überzeugt, dass diese Forscherinnen einen starken Eindruck hinterlassen werden und das Fundament für die Zukunft darstellen.
Tritt auch du für ihre Anerkennung bei und gib Mädchen die Mittel zu geben, ihr Engagement mit Kraft und Leidenschaft fortzusetzen.
OSI ist auf die großzügigen Spenden von Einzelpersonen, Stiftungen, Unternehmen und der lokalen Gemeinschaft angewiesen, damit wir die Gleichheit in der wissenschaftlich-technischen Bildung für ausnahmslos alle Mädchen fördern können! |
Dein Beitrag unterstützt unsere Bemühungen, Mädchen in einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen die qualitativ hochwertigsten Wissenschafts- und Technik-Programme anzubieten.
Wir sind dann in der Lage, die Mädchen zu begeistern und zu befähigen, eine Karriere im Bereich Wissenschaft und Technologie zu verfolgen – und somit erweitern wir ihre Möglichkeiten in Hinsicht auf wirtschaftliche Mobilität und vielfältige Zukunftschancen.
Deine Unterstützung wird also dafür sorgen, dass alle Mädchen die Möglichkeit haben, zu unseren zukünftigen Wissenschaftlern, Führungskräften, Innovatoren, Vordenkern und Veränderern zu gehören.
Eine Spende an OSI für „Weibliche Wissenschaft“ bedeutet, eine überschaubare Struktur zu unterstützen und unseren Aktions-Spielraum zu erweitern.
Vergiss nicht, dass insbesondere Unternehmen von einer Spende an OSI profitieren, und zwar sowohl im Bereich des Managements (Entwicklung einer Unternehmenskultur) als auch im kommerziellen Bereich, integriert in die Kommunikationsstrategie.
Du und OSI gehen eine Wette ein, um diejenigen anzuerkennen, die durch die Tragweite ihrer Arbeit dazu beitragen, die großen globalen Herausforderungen zu bewältigen.
Objectif Sciences International ist eine NGO, die sich auf die Organisation von wissenschaftlichen Ferienaufenthalten spezialisiert hat, integriert in hochrangige Forschungsprogramme im Dienste der nachhaltigen Entwicklung. Unser Hauptziel ist es, dass Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene, unabhängig von ihren Lebensumständen, ihre Gewohnheiten und ihre Weltanschauung positiv weiterentwickeln und zu Führungskräften der neuen ökologischen Generation werden, um einen echten gesellschaftlichen Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung zu erzielen. Unsere Aktivitäten solleb sich daher in die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen einfügen, indem sie eine möglichst große soziale Vielfalt an Teilnehmern einbezieht (im weitesten Sinne des Wortes: sozioökonomisch, geografisch, ethnisch, Alter...). Dabei bleiben wir auch unserer Philosophie treu: ökologische Infrastrukturen, möglichst umweltfreundlicher Transport, der Umwelt dienliche Projekte...
Eines der von OSI adressierten Probleme ist daher die Gleichstellung von Männern und Frauen in der Wissenschaft, um eine umfassende gesellschaftliche Gleichstellung zu unterstützen. Dies äußert sich für OSI zunächst in der Erreichung einer gleichberechtigten Beteiligung im prozentualen Anteil der Teilnehmer (50/50), aber auch in der Integration dieses Themas in den Inhalt der Projekte.
Situation bei OSI: 40% ist der Anteil der Mädchen unter unseren Teilnehmern. OSI hat eine proaktive Politik für die Anmeldung von Frauen etabliert, die vom Programm Mix It Up getragen wird, das für die Gleichstellung von Frauen und Männern innerhalb der Aktivitäten der NGO zuständig ist. Eine seiner Spezialitäten innerhalb des OSI-Netzwerks ist es, so viele Angebote wie möglich zu schaffen (und bestehende weiterzuentwickeln), die Mädchen und Frauen den Zugang zu abenteuerlichen und entwicklungsfördernden Aktivitäten in der Wissenschaft ermöglichen.
Gleichstellung von Mann und Frau in der Wissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung
Die Aktivitäten der NGO haben einen starken direkten Bezug zur Gleichstellung von Mann und Frau – denn im Zentrum der Debatte und des Einsatzes für die Gleichberechtigung stehen Konzepte, die sich im Kern der OSI-Tätigkeiten wiederfinden:
Es ist die Wissenschaft, die die natürliche Gleichheit von Mann und Frau wieder in den Vordergrund gerückt hat (natürlich im Sinne des Gegensatzes zu kulturell).
Der wissenschaftliche Arbeitsmarkt ist ein Sprachrohr und ein Schaufenster des sozialen Strebens nach Gleichstellung von Mann und Frau.
In einem eher anthropologischen Ansatz weisen das weibliche Geschlecht und die Verhaltensweisen seiner Unterdrückung Ähnlichkeiten mit anti-ökologischen Verhaltensweisen auf. Die beiden Problematiken sind daher in ihrer Lösung eng miteinander verbunden.
Hier werden somit alle Aspekte der Aussage „Gleichstellung von Mann und Frau in der Wissenschaft im Dienste der nachhaltigen Entwicklung“ zusammengefasst. Diese Feststellung führt somit zu einer großen Verantwortung und der Notwendigkeit, dass die NGO diesem Thema besondere Aufmerksamkeit widmet. Wir sprechen hier von einer sozialen und kulturellen Ungleichheit, die sich stark im Bereich der Wissenschaft niederschlägt und bei der einige Schlüssel zur Lösung auf die Problematik der nachhaltigen Entwicklung und der Ökologie zurückgehen (kann man von einer sozialen Ungleichheit der Natur sprechen?). Die Ansätze und Aktionsfelder der NGO sind zahlreich und können oft mit den feministischen Strömungen und Denkweisen parallelisiert werden, die genau den Einsatz für die politische, wirtschaftliche, kulturelle, persönliche, soziale und rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern kennzeichnen.
Der anreizbasierte Ansatz von Objectif Sciences International zur Erreichung einer gleichberechtigten Teilhabe: Gutes oder schlechtes Beispiel?
Ein Ansatz zur Erhöhung der Zahl der weiblichen Teilnehmer, die man entwickeln könnte, wäre die Schaffung von Anreizen, die für die stereotypische gesellschaftliche Darstellung des weiblichen Geschlechts attraktiv sind – indem diese Aspekte in den Projekte hervorgehoben werden. Dazu gehört die Anpassung des wissenschaftlichen Inhalts, z. B. durch Aufenthalte in den Bereichen Tierbiologie (Pferde, Katzen, Delfine usw.), Botanik (Blumen usw.), Umwelt, Kreativität/Ästhetik (Farbchemie, ökologische Mode und Kleidung, märchenhafte Camps in Island usw.). Ebenso in Bezug auf geeignete Freizeitaktivitäten (nicht nur Fußball, sondern auch: Tanz, Kunsthandwerk, Halbedelsteinschmuck in geologischen Camps, Kochen, Poesie, Fotografie, Kosmetik-Chemie usw.). Durch diese Maßnahmen könnte man ein erfolgreiches Camp garantieren, welches „offiziell“ den Vorlieben der Teilnehmerinnen entspräche. Wenn man die proaktive Logik noch weiter treibt, könnten Projekte mit bekannten weiblichen Persönlichkeiten oder Wettbewerben (Miss Umwelt) beworben werden, und die Teilnehmerinnen als Botschafterinnen weiblicher Werte in der Wissenschaft platzieren (z. B. das L’Oréal-Unesco-Modell) oder sogar Preisermäßigungen einführen oder spezielle Mädchencamps auf Kosten der gemischten Gruppe organisieren.
Diese proaktive Politik kann zwar sehr effektiv sein, wenn es darum geht, die Zahl der weiblichen Teilnehmer zu erhöhen und dadurch eine gewisse Gleichheit (zumindest in Bezug auf die Teilnahme) zu erreichen, sie erweist sich jedoch sehr schnell als begrenzt. Sie beruht nämlich auf einer sozialen Darstellung der Geschlechtertheorie und einer sozialen Konstruktion von Stereotypen. Ohne ins Detail zu gehen, trägt dieser Ansatz, indem er bestimmte Bereiche der Wissenschaft als für Frauen besser geeignet oder nach ihrem Geschmack bezeichnet, indirekt dazu bei, sie von anderen Bereichen auszuschließen und somit eine gewisse Ungleichheit und eine rein kulturelle Konstruktion der Veranlagung aufrechtzuerhalten. Dieser Aussage kann man die Philosophie der Gleichheit im natürlichen Unterschied entgegensetzen: Natürliche Veranlagungen und Fähigkeiten (im angeborenen Sinne, z. B. körperliche Leistungsfähigkeit) können sich in verschiedenen Bereichen unterscheiden, sind aber gleichwertig und müssen daher angenommen werden. Dennoch muss man feststellen, dass einerseits die derzeitige patriarchale Repräsentation die vermeintlich für Männer prädisponierten Bereiche gesellschaftlich deutlich mehr aufwertet, und dass andererseits der Bereich der wissenschaftlichen Berufe in seiner Gesamtheit von angeborenen Unterschieden befreit ist, wenn sie überhaupt existieren. In beiden Punkten sind Anstrengung notwendig, um diese weitverbreiteten und oftmals tief verankerten Denkmuster aufzufrischen.
Der soziale Ansatz von Objectif Sciences International zur Erreichung der Gleichstellung von Mann und Frau
Das Hauptanliegen von OSI ist es, dafür einzutreten, dass die Wissenschaft in ihrer Gesamtheit sowohl für Jungen als auch für Mädchen bestimmt ist und dass die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in diesem Bereich nur das Ergebnis einer sozialen Ungerechtigkeit sind, die beseitigt werden muss. Ein (zugegebenermaßen grundlegendes) Beispiel: Weibliche Teilnehmer können durchaus Spaß haben und erfinderisch sein, wenn sie sich mit Drohnen und Mechanik beschäftigen, weit entfernt von allen Klischees. Die Camps sind also ein Mittel, um den Zugang und die Chancen von Frauen für eine zukünftige Integration/ Berufung in die Wissenschaft zu verbessern.
Konkret bedeutet dies in den Camps, dass ein Raum geschaffen wird, in dem sie sich wissenschaftlich entfalten können, indem ihr Selbstvertrauen, ihr Organisationstalent, ihre Kreativität und ihre Führungsqualitäten gefördert werden, die sie in anderen Bereichen (Schule, Arbeit, etc.) nicht unbedingt entwickeln können. Dieser Integrationsraum sollte auf einer persönlichen Betreuung, der Vermittlung von Solidarität unter den Teilnehmern, dem Konzept des Zusammenlebens oder der Förderung der Vielfalt als bestem Mittel zur Lösung von Herausforderungen beruhen. Es muss betont werden, dass die partizipative Arbeit an einem gemeinsamen Ziel wesentlich dazu beiträgt, Unterschiede und Ungleichheiten im Vergleich zu klassischen Ferienlagern mit ihren oftmals zweigeteilten Aktivitäten auszugleichen. Der Raum, der in einem Camp geschaffen wird, sollte auch eine Informationskomponente (durch verschiedene Medien: Ausstellung, Diskussion, etc.) über Arbeitsmöglichkeiten, insbesondere in der Umwelt, den Stand der Geschlechterverteilung und die Erfolge bemerkenswerter Wissenschaftlerinnen enthalten, um zu zeigen, dass die Wissenschaft ein Bereich ist, in dem Mädchen oft sehr gut sind (trotz der Berichterstattung in den Medien). Diese Maßnahmen werden dann eine gewisse Lücke füllen, die eine soziale Nachfrage hinterlassen hat, und können zur Gleichstellung von Männern und Frauen in der Gesellschaft beitragen.
In diesem Zusammenhang muss OSI auch den Platz, die Rolle und die Interaktion seiner verschiedenen Ansprechpartner überdenken. Die Problematik des Feminismus und der Ungleichheit im Allgemeinen ist den „Unterdrückten“, in diesem Fall den Frauen, oft gut bekannt. Ein Wandel der Sitten erfordert daher vor allem eine Sensibilisierung bei den Männern. Sie sind es, die die soziokulturellen passiven/indirekten, oft unbewussten (weil kulturell erworbenen) Verhaltensweisen, die zu einem Klima der Ungleichheit führen, verstehen, die richtigen Gesten oder Reflexe in ihren Alltag integrieren und zu ihrer Übertragung beitragen müssen. Am einfachsten ist es, während der Camps Redezeiten und Debatten (bestenfalls mit Rednerinnen) zwischen den Teilnehmern zu diesem Thema zu organisieren. Eine weitere wirksame Lösung um diese Stereotype auszulöschen besteht darin, Jungen und Männer in Tätigkeiten einzugliedern, die gesellschaftlich als Teil des weiblichen Stereotyps angesehen werden. Des Weiteren sind die pädagogischen Mitarbeiter wichtige Ansprechpartner. Sie müssen sich der angesprochenen Problematik bewusst und darin geschult sein und ihre Verteilung sollte eine modellhafte Mischung darstellen (mindestens 50 % weibliche Betreuerinnen). Die beste Pädagogik ist die des Vorbildes – und dies ist bei OSI der Fall!
Im Zentrum dieser Problematik stehen die Teilnehmerinnen, daher ist es bereits bei der Kundenwerbung wichtig, SIE zu sensibilisieren (noch mehr als die Eltern), um einen Ansatz des Vertrauens und der individuellen Verantwortung der Kinder für ihre Beteiligung an der Entscheidungsfindung zu verfolgen. Im Sinne einer persönlichen Betreuung, aber auch der Auswertung und Verbesserung der entwickelten Konzepte, werden den Teilnehmerinnen vor und nach den Camps spezielle Fragebögen zu diesem Thema angeboten. Diese enthalten auch Fragen zur Ermittlung des soziokulturellen Hintergrunds der Eltern, um ihre Rolle als letzte Art von Gesprächspartner in dem bei OSI eingerichteten „Raum für die Gleichstellung von Männern und Frauen“ zu definieren.
Der aktivistische Ansatz von Objectif Sciences international im Feminismus
Eines der Hauptmerkmale der von OSI angebotenen wissenschaftlichen Camps ist der partizipative Ansatz. Ziel ist es, den Teilnehmer als vollwertigen Akteur in der wissenschaftlichen Forschung zu platzieren, mit einem starken Schwerpunkt auf der Übernahme von Verantwortung. Die Herausforderung und die Perspektive der NGO besteht darin, die Praxis und die Weltanschauung der Teilnehmer zu verändern, und sie nicht nur für die Dauer eines Camps für nachhaltige Entwicklung zu sensibilisieren, sondern sie im Alltag zu Führern einer neuen ökologischen Generation zu machen. Wir müssen diese beiden Hauptgrundsätze - Partizipation und aktiver Akteur im Alltag - aufgreifen, um sie auf die Antworten von OSI zur Problematik der Gleichstellung von Mann und Frau anzuwenden. In Anlehnung an die Pädagogik, die entwickelt wurde, um die Teilnehmer schon in jungen Jahren zu ökologischen Akteuren und Leitfiguren zu machen, sollte man bei der Problematik der Frauen in der Wissenschaft auf die gleiche Logik setzen. Das heißt, die Kinder sollen Verantwortung übernehmen, indem sie zu Akteuren in dieser Problematik werden und dazu beitragen, sie zu Sprechern eines wissenschaftlichen Feminismus im Alltag und nicht nur während der Camps auszubilden, damit es zu einer wirklichen Veränderung der Praxis und der Weltanschauung der Teilnehmer in der Frage der Gleichstellung von Mann und Frau kommt. Hier geht es darum, im OSI-internen Ansatz von der bloßen Sensibilisierung zu einer aktivistischen Dimension überzugehen.
Diese Ungleichheiten müssen zu einem soziokulturellen Argument an sich gemacht werden. Der Grund dafür, dass Mädchen/Frauen an dem Camp teilnehmen, könnte in ihrem aktivistischen Ansatz liegen. In der Art und dem Inhalt der Camps kann sich dieser Aktivismus verschiedenartig ausdrücken:
Ein multikultureller Austausch über die Stellung der Frau während wissenschaftlicher Camps im Ausland (insbesondere in Entwicklungsländern) mit Erfahrungsberichten von Akteurinnen in diesem Bereich oder mit Debatten zwischen den Teilnehmerinnen verschiedener Nationalitäten.
Integrieren von Besuche von weiblichen Vorbildern in der Ökologie, z. B. der bio-feministischen Kooperativen, die derzeit florieren. Es gibt eine Vielzahl anderer Organisationen, die nachhaltige Entwicklung und feministischen Einsatz miteinander verbinden. Sie könnten während der Camps besucht werden und die NGO könnte auch Kooperationen eingehen.
Erfahrungen aus Ländern einbeziehen, in denen die feministischen Bemühungen und der feministische Einsatz viel direkter, prägender und sichtbarer sind.
Die Weiterverfolgung des Themas nach den Camps fördern, zum Beispiel Flyer oder einen Präsentationskoffer zur Verfügung stellen, damit die Teilnehmerinnen die Möglichkeit haben, während des Jahres Symposien in ihren Schulen/Universitäten/... zu veranstalten.
Nachhaltige Entwicklung und Feminismus
Ene interessante Frage ist, ob das Engagement für nachhaltige Entwicklung und das Engagement für Feminismus Ähnlichkeiten aufweisen. Dieses Thema wird manchmal auch unter dem Begriff Ökofeminismus zusammengefasst. Diese kleine „philosophische“ Überlegung kann als Beispiel für den Ausgangspunkt einer Debatte dienen, die in OSI-Camps zum Thema Gleichstellung von Mann und Frau geführt werden können. Eine solche Diskussion hat den Vorteil, dass sie zwei Themen zusammenbringt, die der NGO am Herzen liegen.
Wenn dieses Thema in den Camps angesprochen wird, beachten wir die üblichen Vorsichtsmaßnahmen: Was Ökofeminismus ist und wie er zu denken ist, sind Teil einer reichen, komplexen und viel diskutierten Debatte in der Vergangenheit und Gegenwart, in der sich die unterschiedlichsten philosophischen und gesellschaftlichen Strömungen mit ihren verschiedenen Sichtweisen gegenüberstehen oder ergänzen. Es gibt nicht nur eine einzige Antwort oder einen einzigen Ansatz, sondern viele verschiedene. Die Rolle von OSI wird hier lediglich darin bestehen, einige Schlüssel zu geben, damit jeder Teilnehmer weitergehen kann, wenn er möchte, und sich seine eigene erste Meinung bilden kann. Eine mögliche OSI-Positionierung zu diesem Thema würde die Einrichtung eines Workshops erfordern, in dem vorher gemeinsam diskutiert und ein Konzept erarbeitet wird (wie z. B. die Workshops zu den Rechten der Natur, beim Genfer Forum).
Problematik
Kann man eine Parallele zwischen der Lage der Frauen und der Lage der Umwelt ziehen? Auf diesen Punkt stützt sich das ökofeministische Denken. Es gibt eine Verbindung zwischen der Unterdrückung von Frauen und der Unterdrückung, die unser Planet erfährt. Der Ökofeminismus analysiert die Begriffe Kapitalismus und Patriarchat gemeinsam und bildet eine breite Bewegung auf der ganzen Welt.
Definition
Die Philosophin Karen J. Warren gibt folgende Definition von Ökofeminismus: "Ich verwende den Begriff Ökofeminismus, um eine Position zu bezeichnen, die auf folgenden Thesen beruht:
es gibt wichtige Verbindungen zwischen der Unterdrückung von Frauen und der Unterdrückung der Natur ;
ein Verständnis des Status dieser Verbindungen ist unerlässlich für jeden Versuch, die Unterdrückung von Frauen sowie die Unterdrückung der Natur angemessen zu erfassen;
Feministische Theorie und Praxis müssen eine ökologische Perspektive beinhalten;
Lösungen für ökologische Probleme müssen eine feministische Perspektive beinhalten".
Die Ursprünge der Bewegung
Der Ökofeminismus ist eine Bewegung und Denkrichtung, die 1974 von Françoise d’Eaubonne ins Leben gerufen wurde, die den Begriff zum ersten Mal in ihrem Buch „Der Feminismus oder der Tod“ schrieb. Die Grundsätze sind sogar noch etwas älter, da sie bereits 1962 in dem Buch „Stummer Frühling“ der amerikanischen Autorin Rachel Carson dargelegt wurden. Das Buch hatte in den USA übrigens eine große Resonanz, da es nicht nur das Bewusstsein der Menschen bewegte, sondern auch zum Verbot von DDT, einem der ersten Pestizide, beitrug. Die Anhänger der Strömung erklären, dass es eine Verbindung zwischen Ökologie und Feminismus gibt, weil beide jeweils zwei parallele Begriffe beinhalten, die manchmal gegensätzlich sind oder sich ergänzen. So gibt es Parallelen zwischen weiblich / männlich, Mensch / Natur, Vernunft / Gefühl,...
In den 1990er Jahren sind zwei Haupttrends zu beobachten:
Die erste konzentrierte sich auf die Aspekte der sozialen und politischen Forderungen des Ökofeminismus. Angeführt von Vandana Shiva und der Soziologin Maria Mies prangert diese Bewegung die vom Westen aufrechterhaltene Dominanz über die Länder des Südens an und schlägt eine andere Form der Globalisierung vor, die Kulturen und Traditionen besser respektiert. Ein Gedanke ist daher, dass der Ökofeminismus eine neue Art der Aufmerksamkeit für Umweltfragen (im Zusammenhang mit Gesundheit und Verletzlichkeit) entwickelt und eine Autonomie der Wirtschaft in Frage stellt, die ihre doppelte Abhängigkeit von der Heimat und von der irdischen Umwelt verschleiert.
Die zweite, stärker kulturell geprägte Tendenz ist von Esoterik und frühen Religionen inspiriert. Sie orientiert sich an einer mystischen Vorstellung von der Beziehung zwischen Frauen und der Natur. Eine der meistgehörten Stimmen im spiritualistischen Ökofeminismus ist die von Starhawk, einer Theoretikerin des Neopaganismus. Diese Bewegung setzt sich für ein Modell ein, das es der Menschheit ermöglicht, in vollkommener Harmonie mit der „Mutter Erde“ zu leben.
Denkanstöße in der zeitgenössischen Ökologiedebatte: Ökofeminismus oder ökologischer Feminismus
- Der Ökofeminismus vertritt die Idee, dass die von Männern auferlegte Dominanz, sowohl über Frauen als auch über die Natur, die Situation der Umweltkrise, unter der der Planet leidet, hervorgerufen hat: Wenn die Umwelt seit langem durch menschliche Aktivitäten erschüttert wird, ist das auf die Männer zurückzuführen. Die beiden Pionierinnen des Feminismus brachten daher die Idee ins Spiel, dass Frauen die wichtigsten Verbündeten der Umwelt seien, insbesondere angesichts der Verschmutzung durch Industrie und Chemikalien. Über den Kampf der Geschlechter hinaus ist die Rolle der Ökofeministinnen bei der Bewusstseinsbildung für Umweltfragen also unbestreitbar und keine ökologische Revolution kann auf eine feministische Revolution verzichten.
- Diese Vision des Ökofeminismus vermischt sich mit einer neuen ökologisch verantwortungsbewussten Bewegung. Wie die Umfrage „Hat ökologisches Engagement im Alltag ein Geschlecht?“ zeigt, sind es in 80% der Haushalte immer noch die Frauen, die die Hausarbeit erledigen und somit dafür sorgen, dass ihr Haushalt den neuen „Öko“-Standards wie Bio-Lebensmittel, Mülltrennung, verantwortungsvoller Umgang mit Wasser, Pflanzenheilkunde usw. entspricht. Paradoxerweise sind Männer in Bezug auf ökologische Themen in gesellschaftlichen Debatten überrepräsentiert. So lag beispielsweise der Anteil der Männer, die an den Debatten des Grenelle de l’environnement im Oktober 2007 in Frankreich teilnahmen, bei 85 %.
- Eine Kritik an den oben beschriebenen Positionen kommt von Elisabeth Badinter, die selbst Feministin ist, sich aber vehement gegen die radikale Umweltbewegung wendet. Sie befürchtet, dass die Umweltbewegung, die immer mehr Mütter dazu bringt, nur noch waschbare Windeln zu verwenden, die Stillzeit für Neugeborene zu verlängern oder sie nur noch mit biologischen und selbstgemachten Lebensmitteln zu ernähren, die Frauen in ein „sehr regressives Schicksal“ drängen könnte. Die Autorin stellt sich vor, dass diese zeitraubenden ökologischen Praktiken Frauen dazu zwingen könnten, ihre berufliche Karriere und außerfamiliären Beschäftigungen zu vernachlässigen und sich nur noch um die ökologischen Aufgaben im Haushalt zu kümmern.
- Eine weitere Kritik betrifft die mystische Auffassung der Beziehung zwischen Frauen und der Natur, die von einigen ökofeministischen Strömungen vertreten wird. Sie hält diese Sichtweise für kontraproduktiv. Die Identifikation von Frauen mit der Natur würde Charaktereigenschaften biologisieren, die die patriarchale Gesellschaft mit ihnen assoziiert. Die Folgen sind, dass Frauen in diesen regressiven gesellschaftlichen Definitionen gefangen bleiben, gegen die Feministinnen lange und hart gekämpft haben. Mit anderen Worten: Wenn es eine „weibliche Art“ gibt, die Welt zu bewerten, und wenn Frauen „näher an der Natur“ sind als Männer, dann verstärkt dieser implizite Dualismus nur die Denkweise, die Hierarchien und die Logik der Herrschaft begründet. Schlimmer noch: Indem Frauen mit einer mythologisierten Vorstellung von Natur in Verbindung gebracht werden, wird ihnen der Zugang zum kulturellen Erbe verwehrt, in dem nicht alles schlecht ist.
- Es ist möglich, das erste ökofeministische Prinzip (Parallelen zwischen dem Zustand der Frauen und dem der Umwelt/Verbindung zwischen der Unterdrückung der Frauen und der Unterdrückung unseres Planeten) auf die Wissenschaft auszuweiten. Die Wissenschaft ist nach wie vor einer der am stärksten von Männern kontrollierten Bereiche und eine der mächtigsten sexistischen Nischen. Einige Studien vergleichen die Macht und den Einsatz der Wissenschaft zur Kontrolle der Natur mit ihrem Einsatz für patriarchale Herrschaft und die Aufrechterhaltung von Ungleichheit. Das wissenschaftliche Werkzeug würde dann sowohl von den Frauen als auch von der Natur erlitten werden.